Nach dreimonatiger coronabedingter Pause öffnete die Kunsthalle Leoben wieder ihre Pforten. Das Kunstforum Leoben präsentiert noch bis 15. August 2020 die Ausstellung „Nichts was man sieht” mit Werken von Wolfgang Walkensteiner. Der Künstler selbst folgte einer Einladung zu einem Künstlergespräch, durch das Kurator Gotthard Fellerer führte. Kulturreferent Johannes Gsaxner begrüßte die Gäste dieser höchstqualitativen Ausstellung mit einem Zitat von Walkensteiner: “Das Denken ist für mich essentiell – die Kunst ist eine Ausdrucksform des Gedankens. Wenn man einen Gedanken künstlerisch darstellt, ist er bleibend.“
Österreich als Kulturpool Europas
Kurator Gotthard Fellerer, der auch für den Ausstellungskatalog verantwortlich war, sprach von einer Strahlkraft, die in Leoben entsteht und die als Ideenschmiede über die Stadtgrenzen hinausgeht und als Kunst Impulse setzt. Er meinte, dass sich mit Kunst eine Welt eröffnet, die man nicht sieht. Der Künstler macht das Unsichtbare sichtbar, das in uns steckt. Es geht um den Blick unter die Oberfläche. Zeitlosigkeit in der Kunst ist dann gegeben, wenn Qualität da ist. Es ist ein spannendes Spiel zwischen Bild, Künstler und Betrachter.
Kunst ist eine Botschaft
Wolfgang Walkensteiners Thema ist die spürbare Wechselwirkung des Wahrnehmbaren und Nichtwahrnehmbaren. Bei seinen in der Ausstellung präsentierten Arbeiten geht er von Tonskulpturen aus. Um Plastizität in Bildern zu erreichen, studiert er die Licht- und Schattenverhältnisse. Er steht außerhalb der Realität und lässt sich auf etwas ein, das sich nur seinem Sinn erschließt. Ein Zitat Walkensteiners ist „Nie mehr als nichts – nie weniger als alles“. Mit Kunst nimmt man etwas wahr, das man nicht sieht.
International anerkannter Künstler
Wolfgang Walkensteiner studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst, Wien und Malerei bei Max Weiler an der Akademie der bildenden Künste Wien. Seine Werke werden in Museen und wichtigen Galerien in Europa, Asien und Amerika gezeigt. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Seine Bilder befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, namhafte Schriftsteller, Kritiker und Autoren begleiten Walkensteiners Werk. Die Philosophie Martin Heideggers hat Wolfgang Walkensteiner maßgeblich beeinflusst.