Otto Staininger – Bilder

ab September 2023

Prof. Otto Staininger (1934–2022)

Der vielseitig tätige Gütersloh-Schüler Prof. Otto Staininger war ein spartenübergreifender Künstler und Kulturmanager, der in Wien und Retz lebte. Als Maler kannte ihn kaum jemand. Doch reihte er sich die Reihe jener Wiener Maler ein, die als Maler des Phantastischen bekannt wurde. Er war ein humorvoll argumentierender Intellektueller der die Literatur, die Malerei und die Grafik liebte. Erkannt wurden seine Sprachbegabung und sein hingebungsvolles Engagement für die Kulturvermittlung. Sie standen unter der Annahme, dass Kunst und Bildung den Menschen von seiner Zwängen befreien. Zeit seines Lebens widmete er hingebungsvoll der Kulturvermittlung. Gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten (einer war Prof. Gerhard Habarta aus Seebenstein, der ein beachtlich publizistisches Werk hinterließ), prägte er die österreichische Kulturlandschaft der 1970er und 1980er Jahre nachhaltig, sodass Österreich sich zum kulturellen Herz Europas entwickeln konnte. Als Kulturmanager wurde er auch international hofiert, doch die Anerkennung seines reichen künstlerischen Werkes war Zeit seines Lebens eher bescheiden. Den Literat*innen galt er als scharfer Denker, den Malern als guter Literat und für beide war er ein toller Organisator, der viel bewegen konnte. Seine Malerei und seine künstlerischen Produkte kannten nur wenige, da er zu jenen Kunstschaffenden zählte, die sich zwar für andere einsetzten und mit dem eigenen Werken im Schatten blieb. Neben zahlreichen Tätigkeiten in der Kulturvermittlung, u.a. war er eine wichtige Persönlichkeit der Kulturvermittlung des Wiener Rathauses, leitete die Wiener Galerie Blutgasse und war später bis 1985 Direktor der Gesellschaft bildender Künstler, Künstlerhaus. Mit seinem eigenen künstlerischen Schaffen drängte er sich aber niemanden auf. So blieb seine Malerei aufgrund seiner Zurückhaltung nahezu unbemerkt. Er beließ seine Werke, von wenigen Ausnahmen abgesehen, im Atelier, obwohl er nahezu immer zeichnete, schrieb oder malte. Er wollte andere Künstler*innen fördern und ihnen nie im Weg stehen.

Die Stadtgalerie Wiener Neustadt präsentiert nun vom 13. Juni bis 3. August 2023 eine Auswahl seines reichen Bildschaffens, das seine hervorragende künstlerische Qualität nachweist. Die Ausstellung wird dann vom Kunstforum Leoben übernommen und in der Galerie Kunsthalle gezeigt. Dazu produzierte das NÖ Kulturforum einen sehr informativen Katalog.

In seinem Werk beweist sich Otto Staininger als Meister der altmeisterlichen Schicht-auf-Schichttechnik. Er liebte die „Schönheit“ der Farben und die penible Sorgfalt beim Malakt. Es macht Freude seine Arbeiten zu betrachten, denn in seinem Werk blitzt immer sein scharfer Geist auf, da er es in seiner Malerei nie beim ausschließlich „handwerklich schönen Schein“ beließ, da er die Perfektion seines bildnerischen Werkes und sein „kreatives Vergessensein“ beim Malen durch treffende, aufzufindende Anzüglichkeiten steigerte und damit den „schönen Abglanz“ hinterfragte. Diese bildnerische Fragestellung verleiht seinen Bildern eine besondere Note.

2022 starb Prof. Otto Staininger in Retz. Wir gedenken seiner und sind stolz, dass es die Stadtgalerie in Wiener Neustadt und das Kunstforum in Leoben es sind, die seine Kunst dem Vergessenwerden entreißen und diese, zur Freude aller Kunstfreund*innen vor den Vorhang holen!

Weitere Ausstellungen

Kunstforum Leoben

Kunsthalle Leoben, Kirchgasse 6, 8700 Leoben

03842 40 62 408

Öffnungszeiten:

Mo – Sa, 10:00 -17:00 Uhr

An Sonn- und  Feiertagen geschlossen